Luang Prabang Reisebericht
Ist Vientiane, die Hauptstadt von Laos, Symbol für das gegenwärtige Wachstum des Landes, so steht Luang Prabang eindeutig für seine Vergangenheit. Das kleine verschlafene Nest, malerisch am Mekong gelegen, bietet dem Besucher einen Einblick in die Vergangenheit von Laos. Luang Prabang war bis 1975 politisches Zentrum und Sitz der laotischen Könige. Seit dem 14. Jahrhundert regierten hier die Könige das Land. Das heutige Stadtbild hat sich sehr gut erhalten, so dass Reisende einen wunderbaren Einblick in die Architektur des 17. Jahrhunderts von Laos haben. Vientiane dagegen ist eine moderne Stadt im westlichen Stil. Luang Prabang ist aus zwei Gründen eine bemerkenswerte und schöne Stadt: erstens wegen der alten laotischen Architektur, aber auch wegen seiner französischen Kolonialarchitektur. Die Altstadt ist im indochinesischen Stil gehalten und liebevoll restauriert worden.
Wer also die Vergangenheit von Laos kennenlernen will, sollte Luang Prabang besuchen. Die Stadt gehört mittlerweile auch zum UNESCO-Weltkulturerbe und ist von Vientiane, der neuen Hauptstadt von Laos, aus mit dem Bus oder Flugzeug leicht zu erreichen. Die Busfahrt dauert knapp acht Stunden – es empfiehlt sich, einen Nachtbus zu nehmen. Luang Prabang besitzt eine gute Infrastruktur. Besucher können mit dem Fahrrad, Tuktuk oder zu Fuß die Stadt erkunden. Das Tuktuk eignet sich am Besten für Ausflüge außerhalb der Stadt.
Das „Touristenviertel“ von Luang Prabang existiert entlang der Thanon Sisavangvong. Hier befinden sich die meisten Hotels und Restaurants. Wer es weniger touristisch mag – leiser wird es auch hier nicht – kann außerhalb des Altstadtviertels ein kleines Gasthaus oder Hotel finden. Die Bewohner Luang Prabangs sind alle sehr freundlich und hilfsbereit. Viele sprechen leidlich Englisch.
Von der Thanon Sisavangvong lassen sich alle schönen Sehenswürdigkeiten zu Fuß erleben. Die Straße abwärts findet sich der alte Königspalast (Ho Kham). Von ihm hat man einen wunderbaren Blick auf den Mekong. Der Palast ist heute ein Museum und zeigt wertvolle Exponate aus der Zeit des laotischen Reiches Lan Chang. Gegenüber des Palastes befindet sich ein großzügig angelegter Park mit einigen Wats (Tempel) im klassischen Architekturstil. Am besten läuft man nun vom Park in Richtung des Nam Kham-Flusses, folgt diesem zum Sporn, auf dem die Altstadt Luang Prabangs liegt. Man kommt nun am Wat Visoun vorbei, der 1513 erbaut wurde. Seine Melonenstupa ist berühmt und enthielt wertvolle Beigaben, die nun im Museum zu besichtigen sind. Ganz am Sporn, da wo Nam Kham und Mekong zusammenfließen, findet sich der Wat Xieng Thong – der schönste klassische Tempel Laos. Weitere schöne Tempel auf diesem Rundweg sind Wat Sop, Wat Pakhan und Wat Suwannaphumahan.
Die Märkte sind sicher das aufregendste von Luang Prabang. Zahlreiche Händler bieten alle möglichen Tiere, Kräuter und Gemüse zum Kauf an. Die laotische Hausfrau geht jeden Morgen zum Einkaufen. Am besten besuchen Urlauber die Märkte am Morgen. Dann ist noch alles frisch. Essen und Trinken kann man hier auch, so dass Besucher durchaus auch die originale laotische Küche probieren können. Der Phousy Markt ist der größte, befindet sich aber auch ein wenig außerhalb der Altstadt. Er ist mit dem Fahrrad oder Tuktuk zu erreichen. Abends und nachts findet der Hmong Nachtmarkt am Königspalast statt. Die Straße ist dann gesperrt und Besucher können von Stand zu Stand schlendern, Souvenirs einkaufen oder sich mit Dingen der ethnischen Minderheit der Hmong eindecken.
Aber nicht nur alte Tempel und Gebäude bietet die Stadt, sondern durchaus viele Aktivitäten. In den kleinen Häusern sind viele Läden untergebracht. Das World Heritage Center am Sporn informiert über die Arbeiten in der Altstadt. Auch außerhalb der Stadt sind einige wichtige Tempel und Höhlen zu besuchen. Abends öffnen kleine Lokale, aber das Leben in Luang Prabang ist noch sehr traditionell. Eine wirkliche Nachtschwärmerszene findet sich eben hier noch nicht. Muss man aber auch nicht überall haben.
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