Sinnvolle Reiseversicherungen für Laos
Wer eine Fernreise nach Laos unternimmt, kann so manches unverhoffte Abenteuer erleben. Die deutsche Vollkasko-Mentalität sehnt sich zwar nach einer Rundum-Sorglos-Versicherung für jedes drohende Ungemach im Ausland, aber einen allumfassenden Schutz gibt es nicht. Welche Reiseversicherungen für Laos lohnenswert sind und welche nicht, wird hier erläutert.
Das Muss für jede große Reise: Die Auslandskrankenversicherung
Für unter 10 Euro pro Jahr lässt sich bei allen großen Versicherungsanstalten eine Auslandskrankenversicherung abschließen, die im Fall der Fälle etliche tausend Euro sparen kann. Solange jemand im EU-Raum reist, deckt die gesetzliche Krankenversicherung die Kosten aufgrund der EU-Abkommen in der Regel vollständig ab. Außerhalb der EU – also auch in Laos – sieht dies anders aus: Hier erstattet die GKV nur die Kosten für eine Behandlung in der gleichen Höhe wie in Deutschland. Ein Beispiel: Bei einer Trekking-Tour in Laos bricht sich ein Wanderer das Bein und lässt sich in einer Privatklinik in Vientiane das Bein für 2000 € eingipsen. In Deutschland hätte das Gipsbein nur 1.000 € gekostet, so dass die GKV nur 1.000 € erstattet. Der Reisende darf sich jetzt nicht nur über sein Gipsbein ärgern, sondern auch über 1.000 € Kosten auf denen er sitzenbleibt. Eine zusätzliche Auslandskrankenversicherung würde dagegen den vollständigen Betrag übernehmen.
Nicht zu vernachlässigen ist auch die Tatsache, dass die Auslandskrankenversicherung einen etwaigen Rücktransport von Laos nach Deutschland bezahlen würde. Wer nach einem schweren Unfall wochenlang im Krankenhaus bleiben muss, würde natürlich viel lieber im heimatlichen Krankenhaus von deutschsprachigen Ärzten im Kreise der Lieben betreut werden. Ohne Auslandskrankenversicherung darf er jedoch selbst einen immensen Betrag für einen Krankenrücktransport aus Südostasien zahlen.
Reisegepäckversicherungen sind meist sinnlos
Eine Versicherung für Reisegepäck wird Reisenden gerne aufgeschwatzt, lohnt sich jedoch nur in den seltensten Fällen. Wer als Backpacker mit billigen Klamotten nach Laos fliegt, braucht seine Sachen ganz bestimmt nicht zu versichern. Anders sieht es aus, wenn eine teure Kameraausrüstung oder ein hochwertiger Laptop mitgenommen wird. Allerdings sollte vor dem Unterschreiben des Vertrags sorgfältig auf das Kleingedruckte geachtet werden: Viele Versicherungen versichern das Reisegepäck nur bis zu einem bestimmten Betrag oder nur mit hoher Eigenbeteiligung. Oft wird auch nur der Zeitwert erstattet, z.B. bei einer vier Jahre alten Kamera. Manche Dinge wie Bargeld oder Kreditkarten sind sogar meist bei einer Versicherung ausdrücklich ausgeschlossen.
Wer vor allem Angst davor hat, dass der Koffer verloren geht oder etwas auf dem langen Flug entwendet wird, benötigt keine Reisegepäckversicherung: Hier steht die Airline in der Pflicht, Schadenersatz zu leisten. Allerdings müssen Belege für den Wert der verschwundenen Gegenstände vorhanden sein, z.B. die Quittung des Designerkleids oder der teuren Kamera. Viel besser als endlose Streitereien mit der Versicherung und Sorgen ums teure Hab und Gut ist es daher, ganz einfach die meisten Wertsachen zuhause zu lassen.
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Reiserücktrittsversicherung
Auch die Reiserücktrittsversicherung ist aufgrund der Fallstricke bei den Versicherungsbedingungen meist völlig überflüssig. So werden Gründe wie Schwangerschaft oder Jobverlust gar nicht anerkannt. Bei „plötzlich auftretenden schweren Krankheiten“ lässt sich vortrefflich streiten, was darunter fällt. Der eine steigt noch mit 40 Grad Fieber ins Flugzeug nach Fernost, der andere ist schon bei einer Grippe unpässlich und verzichtet lieber auf die Reise.
Empfehlenswert ist eine Reiserücktrittsversicherung daher nur, wenn es sich um eine sehr teure Reise handelt oder wenn krankheitsanfällige Personen dabei sind, zum Beispiel Kinder oder ältere, gebrechliche Menschen.