Tourismus in Laos
Laos ist neben dem lange Zeit isolierten Myanmar das wohl unberührteste Land Südostasiens, das sich erst seit einigen Jahren dem Tourismus geöffnet hat. Besucher finden hier ein authentisches, entspanntes Asien, wie es in den Nachbarländern durch die schnelle Modernisierung längst verlorenen gegangen ist. Wer Laos besucht, muss Zeit und Gelassenheit mitbringen und wird dafür mit einer einzigartigen, unberührten Natur und wunderschönen Orten belohnt.
Tourismus und Infrastruktur
Ähnlich wie Vietnam und Kambodscha öffnete sich Laos erst zu Beginn des neuen Jahrtausends für den Tourismus, als der Kommunismus – beeinflusst durch die Veränderungen in China – seinen eisernen Griff um das Land lockerte. In der Folge sind in touristischen Orten wie Luang Prabang und Vientiane viele Hotels und günstige Hostels entstanden, doch die Infrastruktur lässt häufig noch zu wünschen übrig. Der Tourismus kann sich hier also noch stärker entwickeln.
Das Flugzeug ist die einzig sinnvolle Option für Inlandsreisen: So dauert der Flug zwischen Luang Prabang und Vientiane nicht einmal eine Stunde, während Busse zwischen 10 und 12 Stunden für die Überlandfahrt benötigen. Innerhalb der Städte sind öffentliche Verkehrsmittel rar – das Taxi oder Tuk-Tuk sind die einzigen Optionen um vorwärts zu kommen. Allerdings sind die Städte bis auf die Hauptstadt so übersichtlich, dass die Füße als Fortbewegungsmittel reichen müssen.
Die schönsten Orte von Laos
Das Juwel in der laotischen Tourismuskrone ist natürlich die Königsstadt Luang Prabang im Norden mit ihren vielen buddhistischen Tempeln und dem alten Königspalast, in dem heute ein Museum untergebracht ist. Die Anreise erfolgt problemlos über den kleinen Flughafen der Stadt und von dort bringen Taxis die Besucher in die übersichtliche Innenstadt. Zwar ist es möglich, die Stadt innerhalb eines Tages zu besichtigen, doch die meisten Gäste bleiben gerne länger um die entspannte, ruhige Atmosphäre am Zusammenfluss von Nam Khan und Mekong zu genießen. Die hübsche kleine Stadt ist zudem ein guter Ausgangspunkt für Erkundungstouren in die riesigen Urwälder des Nordens. Sehr beliebt sind auch die Bootsfahrten auf dem Mekong von Luang Prabang nach Huay Xai an der Grenze zu Thailand.
Die Hauptstadt Vientiane ist die einzige nennenswerte Großstadt von Laos und das wirtschaftliche und kulturelle Herz des Landes. Bislang ist Vientiane noch von der Tourismus-Entwicklung anderer südostasiatischer Metropolen verschont geblieben und hat sich seinen entspannten Charme erhalten können. Zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten gehört der Pha That Luang, das wichtigste religiöse Denkmal des Landes und Patuxai, der Triumphbogen, der dem berühmten Triumphbogen am Pariser Place Charles de Gaulle nacheifert.
Wer sich nicht vom schlechten Ruf der Stadt Vang Vieng als Partystadt jugendlicher Backpacker abschrecken lässt, wird mit einer wunderschönen Landschaft am Mekong belohnt, die zum Wandern, Bergsteigen oder Kajak fahren einlädt. Auch das berüchtigte Tubing in Vang Vieng kann durchaus ein herrliches Erlebnis sein, wenn es unter Beachtung der Sicherheitsregeln (Schwimmweste!) und vor allem nüchtern durchgeführt wird.
Vorgeschichte und jüngere Geschichte in Zentrallaos
Nicht weit von Vientiane entfernt finden sich zwei völlig gegensätzliche Sehenswürdigkeiten, die jedoch eine interessante Klammer um die Geschichte des Landes darstellen: Die „Plain of Jars“ bei Phonsavan ist ein Gebiet, auf dem prähistorische Tonkrüge gefunden wurden, deren Herkunft bis heute nicht geklärt wurde. Nicht weit entfernt können die Höhlen von Vieng Xay besucht werden, ein riesiges unterirdisches Netzwerk, das der Pathet Lao im Kampf gegen die von der USA gestützten Regierung als Hauptquartier diente.
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Der Süden
Vom Tourismus bislang fast vollständig ignoriert ist der Süden des Landes, der durchaus einige Schätze zu bieten hat. In der Nähe von Champasak befinden sich die Ruinen des prächtigen Khmer-Tempels Wat Phu aus dem 12. Jahrhundert, der viele Ähnlichkeiten mit dem berühmten Angkor Wat im Nachbarland Kambodscha aufweist. Das flache Mekong-Delta beginnt bereits in Laos, wo der Naturpark Si Phan Don (Viertausend Inseln) eine einzigartige Naturschönheit bietet. Zu sehen gibt es malerische Inseln und den größten Wasserfall von Südostasisen, doch die meisten Besucher kommen um die herrliche Stille in einer Landschaft zu genießen, in der die Zeit stehen geblieben zu sein scheint.