Tubing in Laos
Wer ursprünglich in Laos auf den Gedanken kam, in einem aufgeblasenen LKW-Reifen auf einem Fluss zu treiben, kann heute nicht mehr nachvollzogen werden. Tubing erfreut sich weltweiter Beliebtheit. Längst werden spezielle aufblasbare Reifen produziert und neben der einfachen Variante – das gemächliche Treiben auf dem Fluss – gibt es auch eine beschleunigte Variante, bei der sich der „Tuber“ von einem Motorboot über einen See oder das Meer ziehen lässt. Neben dem klassischen Tubing auf dem Wasser gibt es auch die winterliche Variante auf verschneiten Berghängen und neuerdings das „Kite Tubing“, bei dem der Reifen sogar das Fliegen erlernt.
Tubing bringt Vang Vieng auf die touristische Landkarte
Als sich Laos Ende der 90er Jahre dem Tourismus öffnete, waren die Hauptstadt Vientiane und die Königsstadt Luang Prabang die einzigen touristischen Destinationen von einiger Bekanntheit. Der Ort Vang Vieng war noch bis 2006 ein verschlafenes Dorf am Nam Song-Fluss, in das sich nur einige abenteuerlustige Touristen verirrten, die die spektakulär schöne Karstlandschaft dieser Region von Laos erkunden wollte. Bis jemand auf die Idee kam, den schnell fließenden Nam Song mit „Reifen zu erkunden“.
Auf rund vier Kilometern Länge bot der Nam Song ideale Bedingungen zum Tubing – rasant und aufregend, aber nicht zu gefährlich. Schon bald sprach sich unter Backpackern und anderen Individualreisenden nicht nur in Laos, sondern ganz Südostasien herum, was in Vang Vieng zu erleben war und der Ort erlebte einen Tourismusboom sondergleichen. Neben der eigentlichen Attraktion boomten auch andere Aktivitäten rund um den Nam Song, darunter das „Überfliegen“ des Flusses an sogenannten Zip Lines.
Exzesse der letzten Jahre beendet
Mit dem Strom der zumeist jungen Laos-Urlauber entstanden auch immer mehr Bars in direkter Nähe zum Flussufer, in denen hemmungslos Drogen und Alkohol konsumiert werden konnten. Das Tubing wurde nur noch zur Nebensache einer scheinbar endlosen Party unter dem auch der Ruf von Vang Vieng als Reiseziel litt.
Mit dem Beginn der Hauptreisezeit setzte im Herbst 2012 jedoch ein Umdenken ein: Die laotische Regierung veranlasste den Abriss der Bars und stellte den Verkauf von Drogen unter strenge Strafen. Für das Tubing wurden strikte Sicherheitsregeln eingeführt, die das Leben der Tuber schützen sollen: So ist jeder Teilnehmer verpflichtet, eine Schwimmweste zu tragen und Zwischenstopps sind nicht mehr möglich.
Es werden nun auch verstärkt Kanu- und Kajakfahrten auf dem Nam Song angeboten und Erkundungstouren in die umliegenden Karstberge. Nach den Exzessen der letzten Jahre ist Vang Vieng nun wieder auf dem besten Weg zu einem spannenden Ziel für Naturfreunde und Aktivurlauber zu werden, die das aufregende Reifen-Abenteuer auf ungefährliche Art und vollkommen nüchtern genießen wollen.
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Januar 2015 war ich in Vang Vieng. Immer noch viel Partyvolk hier, auch immer noch Bars da, in denen man Mushroomshakes und Happy Pizza angeboten bekommt. Man kann um das Partyleben aber gut einen Bogen machen, wenn man möchte, und einfach nur die grandiose Landschaft genießen. Keineswegs die ganze Nacht Techno, es gibt mehr als genug Hostels, die abseits des Zentrums liegen, ohne das man kilometerweit laufen müsste um Ruhe zu haben.
Zum Tubing:
Schwimmwesten sind optional, nicht Pflicht, was an der Trockenzeit liegen mag, der Nam Song ist gerade sehr gemächlich. Man füllt die Anmeldung entsprechend auf eigene Verantwortung aus.
Alkohol ist immer noch ein Thema, die Veranstalter begrüßen einen mit einem Shot Lao-Whisky auf’s Haus. Auch wird man angehalten in großen Gruppen zu fahren, mit dem Argument das es mehr Spaß macht. Es erhöht vermutlich auch die Wahrscheinlichkeit, dass die gesamte Gruppe an einer der 4-5 Bars an Land geht und für kräftigen Umsatz sorgt.
Betrunken ist’s noch schöner ist oft das Motto. Aber das kann ja auch jeder für sich entscheiden. Ohne Suff ist das langsame Dahintreiben unter den Karstgebirgen wunderbar entspannend und meditativ 😉
Insofern ist Vang Vieng auch für nicht-Partygänger ein Erlebnis.
Wermutstropfen: Der Ort hat sich kulinarisch komplett dem Westen ergeben. Streetfood besteht zu 90 Prozent aus Sandwiches und Pancakes, Restaurants haben mehr von dem was sie für Pasta halten im Angebot als eigene Lao – Gerichte.
Kleiner Tipp von mir: Wenn man schon dem Junkfoodniveau nicht ausweichen kann, dann ist die Aussie-Bar einen Abstecher wert. Am oberen Ende der Partymeile nahe der Tubing Ausstiegszone serviert Steve gigantische frische Burger zu Classic Rock Music.
Hallo Tim,
vielen Dank für dein Update. Es hilft allen Leserinnen und Lesern hier auf dem aktuellsten Stand zu bleiben!
Viele Grüße
Dein Laos-Reisetipps-Team