Die Wirtschaft von Laos
Die wirtschaftliche Situation von Laos ist vor allem von zwei Faktoren bestimmt: Dem ökonomischen Kurs der die Politik des Landes dominierenden, marxistisch-leninistischen „Laotischen Revolutionären Volkspartei“ (LRVP) sowie durch das Übergewicht des landwirtschaftlichen Sektors. Die seit dem Sturz der Monarchie im Jahr 1975 Laos als alleinige Staatspartei beherrschende LRVP verließ bereits 1986 den streng leninistischen Kurs der Planwirtschaft und führte vorsichtig erste Reformen in Richtung Marktwirtschaft durch. Diese seitdem stetig fortgeführte „New Economy Mechanism“- Reformpolitik bescherte dem Land seit Anfang der 90er Jahre ein stetiges Wachstum des auf im internationalen Vergleich niedrigen Bruttoinlandsprodukts (BIP) mit Zuwachsraten im Bereich von jährlich regelmäßig über 5%. Auch die Asien-Krise 1997/98 hat diesen Trend nicht entscheidend negativ beeinflussen können.
Laos gehört zwar trotz des positiven Aufwärtstrends immer noch zu den 50 ärmsten Ländern der Welt, die heimische Landwirtschaft ist aber immerhin in der Lage, die Bevölkerung zumindest auf Basisniveau zu ernähren. Der vollkommen privatisierte Agrarsektor trägt knapp zur Hälfte zum BIP bei. Mehr als drei Viertel der Laoten sind in der Landwirtschaft, zumeist in kleinen, vornehmlich Eigenbedarfswirtschaft treibenden Familienbetrieben, beschäftigt. Die Produktivität der vor allem in den fruchtbaren Mekong-Tälern angesiedelten Betriebe ist eher gering.
Es wird hauptsächlich Reis angebaut, ferner auch Erdnüsse, Süßkartoffeln, Zucker, Kaffee und andere Agrarpflanzen. Vieh- und Fischwirtschaft spielen lediglich untergeordnete Rollen. In letzter Zeit gibt es Anstrengungen durch Intensivierung großflächiger, vom Umweltschutzstandpunkt nicht immer unbedenklicher Plantagen-Betriebe eine höhere Produktivität in der Landwirtschaft zu erreichen.
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Industrie nur geringer Faktor auf die Wirtschaft
Der industrielle Sektor ist, unter anderem wegen erheblicher Infrastruktur- und Ausbildungsdefizite sowie wegen Kapitalmangels, von geringerer Bedeutung, holt aber allmählich auf. Insbesondere der Bergbau (Gold, Kupfer, Eisen, Zinn) gilt als profitträchtiger Wirtschaftszweig der Zukunft. Die meisten Produkte im Fertigungsbereich stammen zurzeit noch aus kleinen und kleinsten Handwerksbetrieben.
Einzige nennenswerte Exportgüter von Laos sind in Wasserkraftwerken produzierter elektrischer Strom sowie Kaffee und Holz. Wichtige Importgüter sind vor allem, im Wert die Exporte weit übersteigenden, Maschinen, Kraftfahrzeuge und andere Industrie- und Konsumprodukte sowie Kraftstoffe. Die negative laotische Handelsbilanz (2010: Import 2,7 Mrd. US-Dollar, Export 2,1 Mrd. US-Dollar) wird zum Teil durch Entwicklungsgelder sowie durch Investitionskapital aus den Nachbarstaaten China, Thailand und Vietnam ausgeglichen.
Auch der 2010 18,1 % des BIP umfassende Staatshaushalt ist negativ. Allerdings war das Defizit im Jahr 2010 bei Steuereinnahmen von 1,14 Mrd US-Dollar gegenüber Staatsausgaben in Höhe von 1,37 Mrd. US-Dollar vergleichsweise undramatisch.
Der Tourismusbereich weist noch so viele infrastrukturelle Mängel auf, dass Laos als Ziel für Pauschalurlauber bisher noch kaum in Betracht gekommen ist. Allerdings gewinnt der Tourismus in Laos zunehmend im Segment Kultur-, Natur- und Abenteuerurlaub an Wichtigkeit.