Die wichtigsten Verhaltensregeln für Laos – Vorsicht Fettnäpfchen
Laos ist ein sehr traditionelles Land, in dem der Buddhismus einen hohen Stellenwert einnimmt. Die Menschen sind eher zurückhaltend-freundlich und können mit der lauten polternden Art westlicher Besucher und ihrem Hang zur direkten Konfrontation nichts anfangen. So reagieren Einheimische dann auch gerne mit einem freundlichen Lächeln und eifrigem Kopfnicken auf hitzige, laute Wutanfälle auf der Straße oder an der Hotelrezeption – ohne, dass das beanstandete Problem gelöst wird.
Ruhe bewahren in Laos
Auf Tugenden wie Höflichkeit, Zurückhaltung und Freundlichkeit wird in Laos sehr großer Wert gelegt. Im Umgang mit Einheimischen zahlt es sich daher grundsätzlich aus, Ruhe zu bewahren und den Menschen mit einem freundlichen Lächeln zu begegnen. Ein Problem im Hotel wird viel eher behoben, wenn es ruhig und freundlich an der Rezeption vorgetragen wird. Wutschnaubende, rotgesichtige Farangs machen sich nur zur Zielscheibe von Spott und Mitleid.
Nicht nur Wutanfälle sind in Laos nicht gerne gesehen, sondern auch der im Westen so beliebte öffentliche Austausch von Zärtlichkeiten, von dem sich Einheimische peinlich berührt fühlen. Was ins Hotelzimmer gehört, sollte auch im Hotelzimmer bleiben.
Respekt zeigen
Wer zuhause Gäste empfängt, möchte natürlich, dass sie die eigenen Gepflogenheiten respektieren. Dies gilt auch für Länder, die von ausländischen Touristen besucht werden. Respekt gegenüber den Einheimischen drückt sich nicht nur in einem höflichen Verhalten aus, sondern beispielsweise auch in der Kleidung: Zwar haben sich die Lao längst damit abgefunden, dass westliche Touristen in papageienbunten Shorts und knappen Tops durch ihre Straßen wandern, doch mit angemessener Kleidung macht man sich eher Freunde: Dazu gehören Hosen und Röcke, die mindestens die Knie bedecken und Oberteile, die die Schultern bedecken.
Vor allem alten Menschen und Mönchen wird in Laos größter Respekt entgegen gebracht: Auch westlichen Besuchern schadet es nicht, diesen Menschen mit einer Verbeugung Respekt zu zeigen und sie generell höflich und zuvorkommend zu behandeln.
Verhalten in Tempeln und Pagoden
Laos besitzt einzigartig schöne Tempel, die jeder Besucher gesehen haben muss. Gerade hier gelten die allgemeinen Vehaltenshinweise jedoch am allermeisten: Körperbedeckende Kleidung ist ebenso Pflicht wie das Ausziehen der Schuhe vor dem Tempel. Wenn nicht deutlich ist, wo der eigentliche Tempelbereich beginnt, ist es am besten, darauf zu achten, wo andere Menschen ihre Schuhe ausgezogen haben.
In den Tempeln und Klöstern versteht sich ein entsprechendes Verhalten eigentlich von selbst. Die Stimme sollte gesenkt und den Mönchen mit größtem Respekt begegnet werden. Ganz wichtig: Laden die Mönche zu einem Gespräch oder zu einer Tasse Tee, sollte sich der Besucher so hinsetzen, dass die nackten Fußsohlen niemals auf einen Mönch oder eine Buddha-Statue zeigen – dieses Verhalten gilt als grobe Beleidigung. Am besten knien sich Besucher so hin, dass sie auf den eigenen Füßen sitzen.
Kleine Klosterschüler wissen, wie „niedlich“ sie in ihren Mönchsgewändern auf Touristen wirken und posieren gerne für Fotos oder suchen Unterhaltungen um ihre spärlichen Englischkenntnisse auszuprobieren. Besucher sollten es jedoch vermeiden, die Köpfe der Kinder zu berühren: Der Kopf gilt als Sitz der Seele und des Geistes und eine Berührung des Kopfes gilt als Erniedrigung. Dies gilt natürlich auch für den Körperkontakt mit erwachsenen Lao.
Auch das Zeigen mit dem Finger auf andere Menschen gilt als ausgesprochen unhöflich.
Betteln nicht ermutigen
Wenn Klosterschüler oder junge Mönche um eine Spende für ihr Kloster bitten, ist dies eine Sache, der Touristen nachkommen sollten – schon eine kleine Spende hilft dem Kloster, wichtige Aufgaben wahrzunehmen wie den Schulunterricht für einheimische Kinder, die Versorgung der Armen und den Erhalt des Klosters selbst.
Anders verhält es sich mit bettelnden Kindern auf der Straße: Diese sollten nicht ermutigt werden, indem ihnen Geld gegeben wird. Meistens stecken organisierte Banden hinter den Kindern, die ihnen das erbettelnde Geld ohnehin wieder abnehmen. Auch die Gabe von Süßigkeiten ermuntert Kinder nur weiter zum Betteln. Wer laotischen Kindern etwas Gutes tun will, sollte sich an eine örtliche Hilfsorganisation wenden und dort gezielt für ein Projekt spenden, zum Beispiel für die Ausstattung einer Schule oder eines Waisenhauses.
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