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Heiraten in Laos

Die wildromantische Landschaft von Laos mag so manchem als perfekte Kulisse für die eigene Traumhochzeit erscheinen. Allerdings sollte dabei nicht vergessen werden, dass Laos eine sozialistische Volksrepublik ist, in der bei einer Hochzeit Papierkrieg eine ganze neue Dimension annehmen kann. Für Urlauber ist es also generell empfehlenswerter, die eigentliche legal gültige Hochzeit im Heimatland zu feiern und vor Ort in Laos im Rahmen einer buddhistischen Hochzeitszeremonie – Barsi genannt – zusätzlich zu feiern bzw. zu heiraten.

Buddhistische Hochzeit und deren Zeremonie in Laos (Barsi)

Die Zeremonie beginnt mit einem morgendlichen Besuch des Hochzeitspaares in einem Tempel, um den Segen der Mönche zu empfangen und Opfer zu bringen. Anschließend folgt ein uraltes laotisches Ritual, das gewöhnlich im Haus der Braut stattfindet und bei dem die Geister gerufen werden. Bei der eigentlichen Hochzeit spielt das „Phakhuan“ eine große Rolle, ein Blumenarrangement, zu dem weiße Bänder gehören. Der Zeremonienmeister (mohporn) wird mit Gesängen und Gebeten die Geister herbeirufen, so dass sie dieser beiwohnen können. Spürt er ihre Anwesenheit, nimmt er die  weißen Bänder, um sie dem Brautpaar um die Handgelenke zu binden. Damit sollen symbolisch auch ihre Geister verbunden werden. Die Hochzeitsgäste nehmen anschließend weitere weiße Bänder vom Phakhuan, die sie dem Brautpaar mit ihren eigenen Wünschen für eine glückliche Zukunft ums Handgelenk binden. Anschließend wird gut gegessen und gefeiert.

Heiraten einer Laotin / eines Laoten

Wenn nun aber die Liebe zuschlägt und die deutschen Partner ihre laotische bessere Hälfte in deren Heimat heiraten möchte, führt kein Weg am Papierkrieg vorbei. Das deutsche Konsulat in Vientiane hat dazu ein mit allen wichtigen Informationen herausgegeben.

Für den Ausländer ist dabei wichtig, dass er zunächst eine offizielle Genehmigung des laotischen Innen- und Justizministeriums einholt, mit der überhaupt erst der Antrag gestellt werden kann. Dieser Antrag muss beim betreffenden Standesamt in Laos besorgt werden und mit folgenden weiteren Dokumenten eingereicht werden:

  • Lebenslauf beider Personen
  • Wohnsitzbescheinigung
  • Kopie des Reisepasses
  • Je drei Passbilder
  • Ehefähigkeitszeugnis des ausländischen Partners
  • Ledigkeitsbescheinigung des laotischen Partners
  • Geburtskunden

Der ausländische Partner muss außerdem folgende weitere Dokumente einreichen:

  • Polizeiliches Führungszeugnis
  • Arbeitsbescheinigung
  • Gesundheitszeugnis
  • Bescheinigung über die Rückführung des laotischen Ehepartners nach Laos im Falle der Scheidung.

Letzteres hört sich kurios an, soll jedoch vor allem Menschenhandel verhindern. Zu viele Ausländer heiraten junge Laotinnen, um sie dann in ihr Heimatland zu verschleppen und dort zur Prostitution zu zwingen oder sie nach einer Scheidung mittellos sitzen zu lassen. Mit dieser Bescheinigung soll garantiert werden, dass es der ausländische Partner ernst meint.

Wurden alle Dokumente zusammengesammelt und ins Laotische übersetzt und legalisiert, werden, fehlt nur noch eine Note der Deutschen Botschaft an das laotische Außenministerium. Wurde die Genehmigung erteilt, kann man endlich heiraten.

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